Barfen, auch bekannt als biologisch artgerechte Rohfütterung, ist eine Ernährungsmethode für Hunde und Katzen, bei der rohes, unverarbeitetes Fleisch, Knochen, Innereien und andere natürliche Zutaten gefüttert werden. Der Begriff "Barf" steht für "Biologically Appropriate Raw Food" oder auch "Bones and Raw Food".

Die Idee hinter dem Barfen ist es, die Tiere mit einer Ernährung zu versorgen, die ihrem natürlichen Beute- und Nahrungsaufnahmeverhalten entspricht. Anhänger des Barfens argumentieren, dass rohes Fleisch und andere natürliche Zutaten für Hunde und Katzen besser verdaulich und ernährungsphysiologisch wertvoller sind als verarbeitete Futtermittel.

Die Hauptbestandteile einer Barf-Ration für Hunde und Katzen sind:

• Fleisch: Rohe Fleischsorten wie Rind, Geflügel, Lamm oder Fisch bilden die Basis der Barf-Ernährung. Das Fleisch sollte von hoher Qualität sein und kann auch aus verschiedenen Teilen des Tieres wie Muskelfleisch, Herz oder Lunge bestehen.

• Knochen: Rohe, fleischige Knochen sind eine wichtige Quelle für Kalzium und andere Mineralstoffe. Sie können als ganze Knochen oder in gemahlener Form gefüttert werden. Es ist wichtig, nur Knochen zu verwenden, die für die spezifische Tierart angemessen sind, da einige Knochenarten splintern können und Verletzungsgefahr besteht.

• Innereien: Innereien wie Leber, Nieren oder Milz liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Sie sollten jedoch in begrenzten Mengen gefüttert werden, da ein übermäßiger Verzehr zu Ungleichgewichten führen kann.

• Obst und Gemüse: Einige Barf-Anhänger ergänzen die Ration mit einer kleinen Menge Obst und Gemüse, um Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien bereitzustellen. Geeignete Sorten können zum Beispiel Karotten, Äpfel oder grünes Blattgemüse sein.

• Ergänzungen: Je nach Bedarf können zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamine oder Probiotika hinzugefügt werden, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.

Beim Barfen ist es wichtig, dass die Mahlzeiten ausgewogen und abwechslungsreich sind, um alle Nährstoffe zu liefern, die das Tier benötigt. Es ist ratsam, sich vorher gründlich über die Bedürfnisse der spezifischen Tierart zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung von einem Tierarzt oder Ernährungsexperten einzuholen.

Es gibt verschiedene Meinungen und Kontroversen im Zusammenhang mit dem Barfen. Einige Tierärzte und Ernährungsspezialisten befürworten diese Fütterungsmethode, während andere Bedenken hinsichtlich der potenziellen Risiken wie einer unausgewogenen Ernährung, mikrobiellen Kontamination oder der Übertragung von Krankheitserregern haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, ob man sein Haustier barft oder nicht, eine persönliche Wahl ist. Jeder Tierhalter sollte eine informierte Entscheidung treffen, die auf den individuellen Bedürfnissen seines Tieres basiert und in Absprache mit einem Fachmann getroffen wird.